Kirchentonarten bestimmen: Trick, Übung und Merksatz

Die Kirchentonarten – auch Modi genannt – sind eine faszinierende Grundlage der Musiktheorie. Sie stammen aus der mittelalterlichen Musik und finden sich heute noch in verschiedenen Musikstilen wie Jazz, Folk und Klassik. Doch wie kann man sie bestimmen und sich merken? In diesem Beitrag zeigen wir dir einen einfachen Trick, Übungen und einen hilfreichen Merksatz.


Was sind Kirchentonarten?

Kirchentonarten sind Tonleitern, die jeweils auf einer anderen Stufe einer Dur-Tonleiter beginnen. Es gibt insgesamt sieben Modi, die aus den diatonischen Tönen einer Tonleiter bestehen:

  1. Ionisch (entspricht der Dur-Tonleiter)
  2. Dorisch
  3. Phrygisch
  4. Lydisch
  5. Mixolydisch
  6. Äolisch (entspricht der natürlichen Moll-Tonleiter)
  7. Lokrisch

Der Trick, um Kirchentonarten zu bestimmen

Der einfachste Weg, eine Kirchentonart zu bestimmen, ist, die Startnote und die zugehörige Dur-Tonleiter zu identifizieren. Die Tonart ergibt sich aus der Stufe, auf der du dich befindest.

Beispiel: C-Dur

Die C-Dur-Tonleiter lautet: C – D – E – F – G – A – B – (C).

  • 1. Stufe (C): Ionisch (C-Dur)
  • 2. Stufe (D): Dorisch (D-Dorisch)
  • 3. Stufe (E): Phrygisch (E-Phrygisch)
  • 4. Stufe (F): Lydisch (F-Lydisch)
  • 5. Stufe (G): Mixolydisch (G-Mixolydisch)
  • 6. Stufe (A): Äolisch (A-Moll)
  • 7. Stufe (B): Lokrisch (B-Lokrisch)

Ein einfacher Merksatz für die Reihenfolge

Um die Namen der Kirchentonarten in der richtigen Reihenfolge zu behalten, kannst du dir folgenden Merksatz merken:

„Im Dorfe pflückt Lisa mit Äpfeln Lorbeer.“

  • I(m): Ionisch
  • D(orfe): Dorisch
  • P(flückt): Phrygisch
  • L(isa): Lydisch
  • M(it): Mixolydisch
  • Ä(pfeln): Äolisch
  • L(orbeer): Lokrisch

Übungen zur Bestimmung von Kirchentonarten

Übung 1: Kirchentonart von Startnoten ableiten

  1. Starte mit der C-Dur-Tonleiter und finde die Modi für jede Stufe (siehe Beispiel oben).
  2. Wiederhole die Übung mit anderen Tonleitern, z. B. G-Dur oder F-Dur.

Übung 2: Hören und Zuordnen

Spiele eine Tonleiter, die auf einer bestimmten Stufe beginnt, und höre dir die charakteristische Klangfarbe an.

  • Dorisch klingt melancholisch, aber leicht hoffnungsvoll.
  • Phrygisch wirkt orientalisch oder mystisch.
  • Lydisch ist hell und schwebend, etc.

Übung 3: Kirchentonarten benennen

  1. Schreibe eine Dur-Tonleiter auf, z. B. D-Dur: D – E – F# – G – A – B – C# – (D).
  2. Finde die Tonarten:
      1. Stufe (D): Ionisch (D-Dur)
      1. Stufe (E): Dorisch (E-Dorisch)
      1. Stufe (F#): Phrygisch (F#-Phrygisch)
    • usw.

Wichtige Charakteristika der Kirchentonarten

  1. Ionisch (Dur): Fröhlich, hell
  2. Dorisch: Moll mit erhöhtem 6. Ton – klingt melancholisch und doch hoffnungsvoll
  3. Phrygisch: Moll mit abgesenktem 2. Ton – wirkt orientalisch oder düster
  4. Lydisch: Dur mit erhöhtem 4. Ton – schwebend und offen
  5. Mixolydisch: Dur mit abgesenktem 7. Ton – bluesig oder folkig
  6. Äolisch (Moll): Natürlich traurig und emotional
  7. Lokrisch: Moll mit abgesenktem 2. und 5. Ton – instabil und ungewöhnlich

Zusammenfassung

Das Bestimmen von Kirchentonarten ist einfacher, als es auf den ersten Blick scheint. Nutze die Stufen der Dur-Tonleiter als Ausgangspunkt, merke dir die Reihenfolge mit einem Merksatz, und übe die Klangfarben der Modi. Mit ein wenig Übung wirst du bald sicher die Modi erkennen und kreativ in deiner Musik einsetzen können.

Viel Spaß beim Üben!

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