Welche Gitarre spielt Eric Clapton?

Eric Clapton, oft als einer der größten Gitarristen in der Geschichte des Rock und Blues gefeiert, hat ein musikalisches Erbe geschaffen, das Jahrzehnte und Kontinente umspannt. Im Mittelpunkt seines ikonischen Sounds stehen die Gitarren, die er im Laufe seiner illustren Karriere ausgewählt hat.

Nun begeben wir uns auf eine Reise durch die Saiten und Bünde, die eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des gefühlvollen und elektrisierenden Sounds von Eric Clapton gespielt haben.

 

 

Die frühen Jahre: Die Gibson Les Paul und die Bluesbreakers-Ära:

 

Eric Claptons Reise in die Welt der E-Gitarren begann mit der legendären Gibson Les Paul. Während seiner Zeit bei den Bluesbreakers und der Aufnahme des berühmten Albums „Beano“ trug Clapton eine Gibson Les Paul Standard von 1960. Diese Gitarre, oft als „Beano Burst“ bezeichnet, lieferte die sengenden Bluestöne, die Claptons frühen Sound prägten.

  • „Beano Burst“: Der Spitzname „Beano Burst“ leitet sich von Claptons Verbindung mit dem britischen Comic „The Beano“ ab, in dem die Figur Beano der Clown vorkam. Die zentrale Rolle der Gitarre bei der Gestaltung der britischen Blues-Rock-Szene in den 60er Jahren festigte ihren legendären Status.
  • „Woman Tone“: Claptons Einsatz der Gibson Les Paul in der Bluesbreakers-Ära ist gleichbedeutend mit der Entstehung des berühmten „Women Tone“. Diese Einstellung wurde durch Zurückdrehen der Klangregelung der Gitarre erreicht und erzeugte eine warme und cremige Verzerrung, die zu einem Markenzeichen von Claptons bluesigem Sound wurde.

 

Creme und die Geburt des „Narren“ SG:

 

Als Clapton zur legendären Supergruppe Cream wechselte, experimentierte er mit verschiedenen Gitarren, und eine, die heraussticht, ist die „Fool“ SG. Dieses psychedelische Meisterwerk, dekoriert von niederländischen Künstlern, die zusammen als „The Fool“ bekannt sind, wurde zum Synonym für Claptons Amtszeit bei Cream.

  • Die Kunstfertigkeit der „Fool“ SG: Die „Fool“ SG zeichnete sich durch lebendige und komplexe Kunstwerke aus, die eine Mischung aus psychedelischen Bildern und skurrilen Details zeigten. Die visuelle Wirkung der Gitarre spiegelte den experimentellen und avantgardistischen Charakter von Creams Musik wider.
  • Sunburst-Finish und Humbucker: Unter dem faszinierenden Kunstwerk behielt der „Fool“ SG die kraftvolle Kombination aus Sunburst-Finish und Humbuckern bei und trug so zu den satten und dynamischen Tönen bei, die Creams bahnbrechenden Sound ergänzten.

 

Derek und die Dominos: Die Geburt von „Layla“ und der Gibson ES-335:

 

Die Ära von Derek und die Dominos markierte ein bedeutendes Kapitel in Eric Claptons Karriere, das durch den zeitlosen Klassiker „Layla“ hervorgehoben wurde. In dieser Zeit spielte Clapton häufig die Gibson ES-335, eine ikonische Semi-Hollowbody-Gitarre.

  • „Layla“ und der unverwechselbare Ton: Die Gibson ES-335 spielte eine entscheidende Rolle bei der Schaffung des unvergesslichen Klangs von „Layla“. Mit seiner halbhohlen Bauweise lieferte der ES-335 einen warmen und resonanten Klang, während die Kombination von Humbucker-Tonabnehmern Claptons Spiel eine zusätzliche Tiefe verlieh.
  • Vielseitigkeit und Sustain: Die Vielseitigkeit der Gibson ES-335 ermöglichte es Clapton, eine Reihe von Stilen zu erkunden, von gefühlvollem Blues bis hin zu Rockhymnen. Sein halbhohles Design sorgte für ein perfektes Gleichgewicht zwischen Sustain und Feedback-Kontrolle und trug zum ausdrucksstarken Charakter von Claptons Spiel bei.

 

Die „Blackie“ Stratocaster: Eine Stratocaster-Affäre:

 

Eine der vielleicht bekanntesten Gitarren, die mit Eric Clapton in Verbindung gebracht werden, ist die „Blackie“ Stratocaster. Zusammengebaut aus den besten Komponenten mehrerer Vintage-Stratocaster, wurde „Blackie“ für einen Großteil der 1970er und 1980er Jahre Claptons Hauptgitarre.

  • Hybridkonstruktion: „Blackie“ war eine Hybridkreation mit einem Korpus aus schwarzer Erle, einem Hals aus Ahorn und einer Mischung aus Vintage-Tonabnehmern der Fender Stratocaster. Diese Zusammenführung von Teilen führte zu einer Gitarre, die die Essenz von Claptons bevorzugten Stratocaster-Eigenschaften einfing.
  • Die Reise von „Brownie“ zu „Blackie“: „Blackie“ entstand aus dem Wunsch heraus, Claptons früheren Favoriten „Brownie“ in den Ruhestand zu schicken. Die sorgfältige Auswahl der Komponenten und die Handwerkskunst bei der Herstellung von „Blackie“ trugen zu seinem legendären Status bei.
  • Signature-Modell und Ruhestand: In Anerkennung der Bedeutung von „Blackie“ brachte Fender das Eric Clapton Signature Stratocaster-Modell heraus, das die Funktionen des Originals originalgetreu nachbildet. Clapton zog „Blackie“ Ende der 80er Jahre in den Ruhestand, aber sein Erbe lebt durch die Hände unzähliger Gitarristen und Fans weiter.

 

Martin Acoustics: Unplugged Elegance:

 

Während Eric Clapton oft mit E-Gitarren in Verbindung gebracht wird, sind seine akustischen Darbietungen gleichermaßen faszinierend. Claptons Vorliebe für Akustikgitarren von Martin, insbesondere die Modelle Martin 000-28 und 000-42, unterstreicht seine Wertschätzung für die Kunstfertigkeit und Handwerkskunst akustischer Instrumente.

  • „MTV Unplugged“ und der Martin 000-28: Claptons legendärer „MTV Unplugged“-Auftritt stellte sein Können auf dem Martin 000-28 unter Beweis. Die warmen und resonanten Töne dieser Akustikgitarre ergänzten Claptons gefühlvolle Interpretationen, einschließlich der unvergesslichen Unplugged-Version von „Layla“.
  • Zusammenarbeit mit Martin Guitar: Eric Claptons Zusammenarbeit mit Martin Guitar führte zu mehreren Signature-Modellen, darunter der Eric Clapton Signature Series und den limitierten „Crossroads“-Modellen. Diese Gitarren sind eine Hommage an Claptons Engagement für akustische Exzellenz.

 

Rückkehr zur Stratocaster: Die Nachbildungen von „Crashocaster“ und „The Fool“:

 

In den letzten Jahren ist Eric Clapton zur Stratocaster zurückgekehrt und hat seine Liebe zu diesem legendären Fender-Modell neu entfacht. Bemerkenswert in seiner Stratocaster-Sammlung sind die „Crashocaster“ und Nachbildungen der „The Fool“ Stratocaster.

  • „Crashocaster“ und die einzigartige Ästhetik: Die „Crashocaster“ ist eine optisch auffällige Stratocaster mit einer individuellen Lackierung, die einer rissigen und abgenutzten Oberfläche ähnelt. Diese Gitarre verleiht Claptons Bühnenpräsenz einen Hauch roher Authentizität.
  • „The Fool“-Repliken: Als Hommage an seine legendäre „Fool“ SG arbeitete Clapton mit Fender zusammen, um Repliken der „The Fool“ Stratocaster herzustellen. Diese Gitarren, geschmückt mit lebendigen Kunstwerken, die an die ursprüngliche SG erinnern, sind eine Hommage an Claptons anhaltende Liebe zu experimenteller und künstlerischer Ästhetik.

 

Signature-Verstärker und -Effekte:

 

Eric Claptons klangliche Reise geht über die Gitarren hinaus bis hin zu seiner Auswahl an Verstärkern und Effekten. Im Laufe der Jahre hat er mit verschiedenen Herstellern zusammengearbeitet, um charakteristische Modelle zu schaffen, die die Essenz seines Tons einfangen.

  • Fender Eric Clapton Signature-Verstärker: Fender hat Signature-Verstärker wie den „Twinolux“ und den „Tweed Deluxe“ hergestellt, die die von Clapton bevorzugten Vintage-Sounds reproduzieren sollen. Diese Verstärker spiegeln sein Engagement wider, die perfekte Mischung aus Klarheit und Wärme zu erreichen.
  • Die „Clapton“ Mid-Boost-Schaltung: Viele der Signature-Gitarren von Clapton, darunter auch die Stratocaster-Modelle, verfügen über eine Mid-Boost-Schaltung. Diese einzigartige Schaltung erhöht die klangliche Vielseitigkeit der Gitarre und ermöglicht es Clapton, die für sein Spiel charakteristischen ausdrucksstarken Mitteltöne zu erzielen.
  • Kooperationen mit Herstellern von Effektpedalen: Claptons Kooperationen mit Herstellern von Effektpedalen, einschließlich der Entwicklung des „Crossroads“-Pedals von JHS Pedals, zeigen sein Engagement für die Verfeinerung seines charakteristischen Sounds. Diese Pedale verkörpern oft die charakteristischen Töne, die mit Claptons Spielstil verbunden sind.

 

Fazit:

 

Die Gitarren von Eric Clapton erzählen die Geschichte eines Musikers, der Genres, Jahrzehnte und künstlerische Grenzen überschritten hat. Von der rohen Blueskraft der „Beano“ Les Paul über den psychedelischen Reiz der „Fool“ SG bis hin zur zeitlosen Eleganz der „Blackie“ Stratocaster ist jede Gitarre in Claptons Sammlung ein Kapitel in der Erzählung einer der weltweit führenden Gitarren einflussreichsten Gitarristen.

Während Clapton sich weiterentwickelt und neue musikalische Gebiete erkundet, bleibt die Wahl seiner Gitarren ein integraler Bestandteil seiner klanglichen Identität. Ob an einen kreischenden Verstärker angeschlossen für ein fulminantes Solo oder ohne Stecker für eine intime akustische Darbietung: Eric Claptons Gitarren sind nicht nur Instrumente – sie sind Kanäle für die Emotionen, Geschichten und Leidenschaft, die sein bleibendes musikalisches Erbe prägen. In den Händen dieses Meistergitarristen wird jeder Schlag und jede Bewegung zu einer Note in der Symphonie seiner außergewöhnlichen Karriere, die beim Publikum auf der ganzen Welt Anklang findet.

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