Jazz-Schlagzeug ist eine nuancierte Kunstform, die Finesse, Kreativität und das richtige Schlagzeug-Setup erfordert, um ihren einzigartigen Charakter hervorzuheben.
Im Gegensatz zu Rock- oder Popmusik stehen beim Jazz-Schlagzeug subtile Dynamik, Swing und komplexe Rhythmen im Vordergrund, die eine bestimmte Art von Schlagzeug und Zubehör erfordern.
Egal, ob Sie ein aufstrebender Jazz-Schlagzeuger oder ein erfahrener Spieler sind, der seinen Sound verfeinern möchte, die Wahl der richtigen Trommeln und Perkussion ist entscheidend, um die Essenz des Jazz einzufangen.
Dieser Leitfaden untersucht die besten Schlagzeug-Sets, Becken und Zubehörteile für Jazz sowie Einblicke in Spielstile und ikonische Setups, die das Genre geprägt haben.
Die wichtigsten Komponenten eines Jazz-Schlagzeug-Sets
Obwohl Jazz-Schlagzeug-Sets Ähnlichkeiten mit anderen Schlagzeug-Setups aufweisen, unterscheiden sie sich in ihrem Design und ihrer Stimmung. Ein Standard-Jazz-Set besteht normalerweise aus Folgendem:
Bass Drum (Kick Drum):
Jazz-Bass Drums sind kleiner, normalerweise 18″ oder 20″ im Durchmesser, verglichen mit den größeren Bass Drums in Rock-Kits.
Diese kleineren Trommeln erzeugen einen warmen, resonanten Ton, der sich nahtlos in das Ensemble einfügt, anstatt es zu übertönen.
Snare Drum:
Die Snare Drum im Jazz hat oft einen offeneren, resonanteren Ton.
Viele Jazz-Schlagzeuger bevorzugen Holzkessel (Ahorn oder Birke) wegen ihrer Wärme und Sensibilität. Die Größen reichen normalerweise von 14″ im Durchmesser mit Tiefen von 5″ bis 6,5″.
Toms:
Ein Jazz-Kit enthält normalerweise ein Rack-Tom (12″) und ein Floor-Tom (14″ oder 16″).
Toms sind höher gestimmt als in anderen Genres, wodurch melodische, resonante Töne betont werden, die die harmonische Komplexität der Musik ergänzen.
Ride-Becken:
Das Ride-Becken ist der Eckpfeiler des Jazz-Schlagzeugs und für die Aufrechterhaltung des Swing-Rhythmus verantwortlich.
Jazz-Rides sind größer (20″ bis 22″) und haben einen dunkleren, komplexeren Ton, der oft ein ausgeprägtes „Ping“ und reiche Obertöne aufweist.
Hi-Hat-Becken:
Jazz-Hi-Hats sind normalerweise 14 Zoll groß und bieten einen knackigen „Chick“-Sound, wenn sie geschlossen sind, und einen weichen, butterweichen Klang, wenn sie offen gespielt werden.
Crash-Becken:
Ein dünnes Crash-Becken (16 bis 18 Zoll) ist zwar nicht so auffällig wie das Ride-Becken, wird aber häufig für Akzente und dynamische Verschiebungen verwendet.
Materialien für Trommelkessel für Jazz
Das Material der Trommelkessel spielt eine bedeutende Rolle für den Gesamtklang des Kits. Für Jazz werden bestimmte Hölzer aufgrund ihrer Klangqualitäten bevorzugt:
Ahorn:
Warmer, vollmundiger Klang mit ausgewogener Resonanz.
Vielseitig einsetzbar für Jazz in kleinen Gruppen und Bigbands.
Birke:
Heller, fokussierter Ton mit verstärktem Anschlag.
Großartig für Klarheit bei Live-Auftritten oder Aufnahmen.
Mahagoni:
Tiefe, reiche Töne mit Vintage-Wärme.
Häufig in klassischen Jazz-Kits, erinnert an den Sound der 1950er und 1960er Jahre.
Buche:
Ähnlich wie Birke, aber mit einem etwas wärmeren Ton.
Eine weniger verbreitete, aber ausgezeichnete Wahl für Jazz.
Top-Schlagzeugmarken für Jazz
Mehrere Schlagzeughersteller haben sich einen Ruf für die Herstellung außergewöhnlicher Jazz-Kits erworben. Hier sind einige der Top-Marken, die Sie in Betracht ziehen sollten:
Gretsch:
Bekannt für ihren „großartigen Gretsch-Sound“ waren diese Trommeln bei Jazzlegenden wie Elvin Jones und Tony Williams beliebt.
Die Serien Gretsch Broadkaster und USA Custom werden besonders für ihre warmen Töne und ihren Vintage-Charme geschätzt.
Ludwig:
Ludwig-Kits sind Kultobjekte der Jazzgeschichte und wurden von Buddy Rich und Joe Morello bevorzugt.
Die Ludwig Legacy Mahogany-Serie bietet klassische Jazz-Töne in modernem Design.
Yamaha:
Yamaha-Schlagzeuge sind für ihre präzise Verarbeitung und Vielseitigkeit bekannt.
Das Yamaha Stage Custom Birch-Kit ist eine erschwingliche und dennoch hochwertige Option für Jazzmusiker.
Canopus:
Canopus-Schlagzeuge sind eine Boutique-Marke, die sich auf Jazz-Kits spezialisiert hat und für ihre außergewöhnliche Klangqualität und Liebe zum Detail geschätzt wird.
Tama:
Tama’s Star-Serie wird zwar eher mit Rock in Verbindung gebracht, bietet aber Wärme und Resonanz, die ideal für Jazz sind.
Jazz-Becken: Worauf Sie achten sollten
Becken sind im Jazz wohl noch wichtiger als Schlagzeuge, da sie die Gesamtstruktur und das Gefühl der Musik prägen. Folgendes sollten Sie bei der Auswahl von Becken für Jazz beachten:
Ride-Becken:
Ein dunkleres, komplexeres Ride-Becken ist für Jazz unerlässlich. Suchen Sie nach Modellen mit einem satten Klang und einer definierten Stick-Definition.
Empfohlene Modelle: Zildjian K Constantinople, Sabian Artisan oder Istanbul Agop Signature.
Hi-Hats:
Knackige und artikulierte Hi-Hats, die gut mit dem Ride harmonieren, sind ideal.
Empfohlene Größen: 14″, obwohl 13″-Hi-Hats einen strafferen, fokussierteren Klang bieten können.
Crash-Becken:
Dünne Crashs werden aufgrund ihrer schnellen Reaktion und ihres sanften Abklingens bevorzugt.
Empfohlene Modelle: Zildjian K Dark Thin Crash, Sabian HHX Legacy oder Meinl Byzance Jazz Thin Crash.
Spezialbecken:
Viele Jazz-Schlagzeuger verwenden auch flache Rides, Sizzle-Becken oder genietete Becken für zusätzliche Textur.
Zubehör für Jazz-Percussion
Bürsten:
Besen sind ein fester Bestandteil des Jazz-Schlagzeugs und werden für weiche, schwungvolle Klänge auf der Snare und den Becken verwendet.
Drahtbürsten sind am gebräuchlichsten, Nylonbürsten bieten jedoch ein anderes Gefühl.
Schlägel:
Werden verwendet, um rollende, dynamische Swells auf Toms und Becken zu erzeugen.
Dämpfungswerkzeuge:
Moongel- oder Filzstreifen können verwendet werden, um Obertöne zu kontrollieren, insbesondere in Studioumgebungen.
Snare-Draht:
Entscheiden Sie sich für dünnere Snare-Draht für einen subtileren, reaktionsschnelleren Klang.
Spieltechniken für Jazz-Schlagzeug
Beim Jazz-Schlagzeug geht es genauso um Berührung und Technik wie um die Ausrüstung. Hier sind einige wichtige Techniken, die Sie beherrschen sollten:
Swing-Gefühl:
Swing, das Markenzeichen des Jazz-Schlagzeugs, beinhaltet einen triolenbasierten Rhythmus mit subtilen Variationen im Timing.
Comping:
Die Abkürzung für „Begleitung“. Beim Comping werden synkopierte Akzente auf der Snare und den Toms gesetzt, um den Solisten zu ergänzen.
Brushwork:
Brush-Techniken wie kreisförmige Wirbel und leichte Akzente verleihen Balladen und sanften Passagen Struktur und Feinheit.
Dynamische Kontrolle:
Jazz-Schlagzeuger müssen einen großen Dynamikbereich beibehalten, von flüsterleisen Passagen bis hin zu kraftvollen Crescendos.
Berühmte Jazz-Schlagzeug-Setups
Max Roach:
Roach, bekannt für seinen innovativen Ansatz beim Bebop-Schlagzeug, verwendete kompakte Kits mit Schwerpunkt auf tonaler Klarheit.
Buddy Rich:
Als Bigband-Legende bevorzugte Rich für seine virtuosen Darbietungen Ludwig-Trommeln und große, schneidende Becken.
Elvin Jones:
Jones, ein Pionier des modalen Jazz-Schlagzeugs, verwendete oft Gretsch-Kits mit einem dunklen, resonanten Klang.
Tony Williams:
Williams revolutionierte das Jazz-Fusion-Schlagzeug mit seinem kraftvollen, melodischen Ansatz, bei dem er oft größere Kits verwendete.
Fazit
Jazz-Schlagzeug ist eine Kunst, die Präzision, Kreativität und ein tiefes Verständnis für die Nuancen des Genres erfordert. Von der Auswahl eines Kits mit warmen, resonanten Tönen bis hin zum Beherrschen von Techniken wie Swing und Comping kann die richtige Kombination aus Ausrüstung und Können Ihr Jazz-Schlagzeug auf ein neues Niveau heben.
Die Investition in ein hochwertiges Schlagzeug, vielseitige Becken und wichtiges Zubehör stellt sicher, dass Sie gut gerüstet sind, um die reiche Welt des Jazz zu erkunden. Egal, ob Sie Bebop, Fusion oder modernen Jazz spielen, das perfekte Setup wird Ihre Kreativität inspirieren und Ihnen helfen, zur zeitlosen Tradition der Jazz-Percussion beizutragen.